Oberstufe

Die Oberstufe beginnt an der Waldorfschule mit der 9. Klasse. Fachlehrer*innen treten an die Stelle der Klassenlehrer*innen. Der Hauptunterricht umfasst täglich die ersten beiden Stunden, wie schon in der Unter- und Mittelstufe. Über das Schuljahr verteilt wechseln sich u.a. Deutsch, Geschichte, Kunstgeschichte, Gemeinschaftskunde, Mathematik und die Naturwissenschaften in drei- bis vierwöchigen Epochen ab.

Durch den Epochenunterricht können sich Schüler*innen besonders intensiv mit den Unterrichtsinhalten verbinden. Sie gelangen in einen produktiven Arbeitsprozess, der ihnen verschiedene Phasen vertiefenden Lernens eröffnet: vom Wahrnehmen bis zum Verstehen, vom Üben bis zum Verarbeiten. Was in den ersten acht Jahren im Hauptunterricht und in den Fachunterrichten bildhaft angelegt worden ist, greifen die Oberstufenlehrer*innen jetzt in einer neuen, begrifflichen und wissenschaftlichen Form wieder auf und erweitern es altersgemäß.

Auch im Hauptunterricht der Oberstufe verwenden Waldorflehrer*innen Lehrbücher eher zurückhaltend. Schüler*innen erarbeiten stattdessen ihr/sein eigenes „Schulbuch“, das ihre/seine eigenen Texte enthält und später als Nachschlagewerk dienen kann. Beispiele solcher selbstgestalteten Hefte liegen am  „Tag der offenen Tür“ aus und geben einen eindrucksvollen Einblick in die Vielfalt der behandelten Themen. Sie dokumentieren auch die Mühe, die sich die Schüler*innen mit der künstlerischen und inhaltlichen Gestaltung ihrer Einträge geben.

Die Oberstufe achtet auf ein ausgewogenes Verhältnis der „gedanklichen“ Fächer des Hauptunterrichtes mit den handwerklichen, künstlerischen und musischen Fächern im Anschluss an die Doppelstunde, wie z.B. Eurythmie, Musik, Chor, Orchester, Handwerklich-Künstlerischer Unterricht (z.B. Spinnen und Weben, Schneidern, Kupfertreiben, Tischlern, Buchbinden oder Plastizieren).

> Zur Oberstufe gehört auch die Studienstufe mit den Klassen 12-13

> Schulabschlüsse

Weiterführende Informationen

Praktika in Klasse 9 bis 11

Praktische und lebensnahe Erfahrungen sammeln Schüler*innen bei Projektarbeiten, wie dem Landbaupraktikum (Klasse 9), dem Feldmesspraktikum (Klasse 10), dem Betriebspraktikum (Klasse 11) sowie bei der Biologie-Exkursion am Ende der 11. Klasse.
Diese Praktika werden von Fachlehrkräften im Hauptunterricht vorbereitet und von diesen pädagogisch begleitet. Sie unterstützen das sich wandelnde Interesse der Jugendlichen an der Welt, fördern die bewusste Wahrnehmung sozialer Prozesse und lenken schrittweise zur ernsthaften Auseinandersetzung mit der Frage nach der Gestaltung der eigenen Biographie.

> Praktikum und Reisen in den Klassen 12 bis 13